Trump führt Europa mit RusslandRechnung vor
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Es war nur ein Satz, den US-Präsident Donald Trump über Europa sagte. Aber er dürfte vielen Europäern zu denken geben! In seiner großen Rede vor dem US-Kongress lobte Trump das Schreiben von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj, in dem dieser schnelle Friedensverhandlungen begrüßte. Und er erklärte, „starke Signale“ zu erhalten, dass auch Aggressor Russland bereit für Frieden sei. Selenskyj schreibt Trump: Ukraine zu Rohstoffabkommen bereit 01:02 Quelle: Reuters05.03.2025 Dann warf Donald Trump den Europäern vor, die Ukraine zu wenig zu unterstützen, während Amerika den Hauptteil der Last schultere – und das, obwohl die Ukraine in Europa liegt. ► Der US-Präsident wollte Europa mit einem Satz vorführen und sagte: „Europa hat traurigerweise mehr Geld dafür ausgegeben, russisches Öl und Gas zu kaufen, als für die Verteidigung der Ukraine.“ Lesen Sie auch Überraschung bei Rede im Kapitol: Trump ist plötzlich Selenskyj dankbar Trump verspricht bei Marathonrede „goldene Ära“. Es gab fulminante Momente und Emotionen. Der ganze Saal feiert tapferen Jungen: Trump überrascht 13-Jährigen mit Mega-Ehre Donald Trump ehrte den 13-jährigen DJ in seiner Rede vor dem Kongress. ▶︎ Und tatsächlich: Das ist nicht frei erfunden, sondern wurde von einer finnischen Energie-Denkfabrik (CREA) in einem neuen Bericht veröffentlicht. ▶︎ Darin heißt es: „Die EU zahlte im dritten Jahr der Invasion 21,9 Milliarden Euro für Importe russischer fossiler Brennstoffe – ein lediglich 1 Prozent geringeres Volumen im Vergleich zum Vorjahr. Die russischen Importe der EU im dritten Jahr der Invasion überstiegen die 18,7 Milliarden Euro an Finanzhilfen, die 2024 an die Ukraine gesendet wurden.“ Trump ließ sich von den Republikanern feiern Foto: Evelyn Hockstein/REUTERS Wie der britische „Guardian“ berichtet, gab die EU „39 Prozent mehr für Importe russischer fossiler Brennstoffe aus, als sie für die Ukraine vorgesehen hatte“. Allerdings umfasse diese Zahl keine militärischen Hilfen. Dennoch steht diese Zahl symbolisch für die Unentschlossenheit der Europäer, den Aggressor Russland abzustrafen und der Ukraine – trotz aller Unterstützungsbekundungen – zu helfen. ▶︎ Dem Statistik-Amt der EU zufolge war Russland auch im dritten Quartal 2024 der zweitgrößte Erdgas-Lieferant Europas. Fast 18 Prozent der Erdgas-Importe kamen aus Putins Reich. Auch bei Flüssiggas (LND) liegt Moskau vorn: Nur aus den USA (38 Prozent) kaufte Europa mehr als aus Russland (19 Prozent). Ein Demokraten-Abgeordneter hielt während der Trump-Rede eine Ukraine-Flagge hoch Foto: AP Mehr noch: Im dritten Quartal 2024 lag der Import von russischem Flüssiggas 9 Prozentpunkte HÖHER als im Vorjahr. Ende 2024 kaufte Europa sogar MEHR Flüssiggas aus Russland als noch vor dem russischen Überfall auf die Ukraine und der Verhängung der Sanktionen. Das heißt: Es fließt weiter europäisches Geld in die russische Kriegskasse. Importe aus Russland deutlich niedriger als vor dem Krieg ▶︎ Doch die LNG-Zahlen sind nicht repräsentativ für den gesamten Handel zwischen der EU und Russland. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass seit der Invasion im Februar 2022 die Exporte nach Russland um 62 Prozent und die Importe um 85 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig tut Europa bei Weitem nicht alles für die Ukraine, was es kann. Christoph Trebesch, ein Ökonom am IfW Kiel, sagte dem „Guardian“: Es gebe eine auffällige Diskrepanz zwischen der Höhe der Hilfen für die Ukraine und der Unterstützung in früheren Kriegen. Europäische Geberländer geben im Durchschnitt weniger als 0,1 Produkt ihres BIP pro Jahr aus.
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